Unterstützung bei der Digitalisierung
Lottke: „Schnellere Vermittlung ist das erklärte Ziel“
Mit 700.000 Euro fördert die SPD-geführte niedersächsische Landesregierung die landesweite Digitalisierung der Tierheime: Auch Einrichtungen im Cuxland und im Landkreis Osterholt können von den zusätzlichen Finanzmitteln zur Beschaffung neuer Hard- und Software sowie Aufnahmetechnik profitieren, teilt der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Oliver Lottke aus Loxstedt mit. Am 14. September tritt die entsprechende Förderrichtlinie in Kraft.
Die Folgen der Energiekrise, der Inflation und der Corona-Pandemie bringen auch die Tierheime und die tierheimähnlichen Einrichtungen in Niedersachsen in Not. Um sie bei der schnellen Vermittlung von Tieren zu unterstützen, stellt das Land Niedersachsen für die Jahre 2022 und 2023 je 350.000 Euro zur Förderung der Digitalisierung zur Verfügung. „Das Ziel ist es, Tierheimtiere durch eine verbesserte digitale bundesweite Vernetzung schneller in private Hände zu vermitteln und ihre Aufenthaltsdauer im Tierheim zu verkürzen. Das ist nicht nur ein finanzieller Optimierungsaspekt, sondern auch ein Gebot des Tierschutzes – denn der Aufenthalt im Tierheim sollte so kurz wie nötig sein“, erklärt Lottke. Aus seinen Kontakten zu entsprechenden Einrichtungen in der Unterweserregion wisse er, dass lange Verweilzeiten die Tierheime vor große Belastungen stellten.
Nach der Zuwendungsrichtlinie werden die Beschaffung von Hard- und Software einschließlich Aufnahmetechnik gefördert sowie in diesem Zusammenhang Werk- und Dienstleistungen beispielsweise für Installation, Programmierung, Beratung und Schulung. Lottke ist der Überzeugung, dass sich durch die Vorstellung von Tieren in Podcasts, Reels oder mit Videobeiträgen in sozialen Medien und auf den Internetseiten der Einrichtungen die Vermittlungsrate deutlich steigern lasse. Auch die Verwaltung des Tierbestandes soll mit Hilfe der Digitalisierung optimiert werden. Aus seinen Vor-Ort-Kontakten ist dem SPD-Politiker bekannt, dass die aktuell steigenden Energie- und Futterpreise die Tierheime vor große Herausforderungen bei der ausreichenden Versorgung der Tiere stellten: „Vielerorts werden die letzten finanziellen Reserven aufgebraucht oder aus der Not heraus Aufnahmestopps verhängt. Auch die Inflation wirkt auf die Situation verschärfend. Viele Tierheime rechnen bereits mit einer zweiten Welle an Tieren, wenn sich Besitzer ihr Tier aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten können – in einer ersten Welle mussten sich viele Einrichtungen mit Tieren auseinandersetzen, deren Besitzer sich während der Hochphase der Coronapandemie für ein Haustier entschieden, es danach aber wieder abgeben wollten oder musst“, weiß Lottke.
Der Förderhöchstbetrag liegt bei 20.000 Euro pro Einrichtung. Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen können die Förderung ab dem 14.09.2022 bei der Landesbeauftragten für den Tierschutz im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beantragen. Mehr unter https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/tiergesundheit_tierschutz/landesbeauftragte_f