Eines von zwei landesweiten Projekten im Cuxland -Modellprojekt Gemeindepsychiatrische Zentren

Loxstedt/Hannover, 17.10.2019. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann hat heute die beiden Standorte bekanntgegeben, an denen gemeindepsychiatrische Zentren (GPZ) mit Modellcharakter aufgebaut werden: Unter den acht Bewerbern wurde neben der Stadt Braunschweig als Beispiel für den städtischen Siedlungsraum der Landkreis Cuxhaven für den ländlichen Raum ausgesucht. Die entsprechenden Strukturen werden nun vor Ort aufgebaut und vom Land gefördert. Der Landkreis Cuxhaven wird in der Stadt Hemmoor das Modellprojekt einrichten.

Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Oliver Lottke aus Loxtstedt, zugleich Sprecher für Psychiatrie der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, freut sich sehr über die Entscheidung der Ministerin, die unter acht Bewerbern dem Cuxland den Vorzug gegeben hatte: „Ich habe mich im Sozialausschuss dafür eingesetzt, dass statt einem nun zwei Modellprojekte – einmal in der Stadt und einmal auf dem Land – ins Leben gerufen werden.“ Der SPD-Politiker sagte, er habe vor seiner Zeit im Landtag beruflich an einem solchen Zentrum in Bremerhaven mitgeplant und gearbeitet: „Daher freut es mich für das Cuxland und die Oste-Region, dass ein für die Versorgung von Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung so wichtiges Projekt auf den Weg gebracht wurde.“

Das Land beschreite, so Lottke, neue Wege in der psychiatrischen Versorgung, Menschen mit psychischer Erkrankung erhielten bessere Unterstützung. „Das haben wir so im Koalitionsvertrag verabredet und die SPD-geführte Landesregierung setzt das um. Ein guter Tag für die Menschen mit schweren psychiatrischen Erkrankungen, denn sie werden in Zukunft besser unterstützt und bekommen mehr Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe.“

Gemeindepsychiatrische Zentren (GPZ) sind insbesondere für Menschen mit schwerer psychischer Erkrankung eine Verbesserung, weil sie bestehende Barrieren beseitigen und vernetzte, umfassende Angebote schaffen. Das vertragsärztliche Angebot wird diesen Menschen oftmals nicht gerecht: Beispielsweise, weil sie die Regelangebote der niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten nicht ohne Unterbrechungen wahrnehmen können. Auch fehlen vielerorts die Ressourcen für ihre aufwändige Behandlung. Viele gesellschaftliche Angebote sind ihnen nicht zugänglich, es fehlt an Unterstützung. „Die Versorgung dieser Menschen wird am Ende durch komplizierte und voneinander abgegrenzte Abrechnungssysteme erschwert“, so Lottke.

Von den GPZ ausgehend seien Teams im Einsatz, die die Klientinnen und Klienten mobil aufsuchen. „Damit ist eine kontinuierliche und nachhaltige Begleitung möglich, es gibt neue Behandlungsmöglichkeiten – kurz: Exklusion wird abgebaut“, so der SPD-Politiker. Damit einher werde aller Voraussicht nach auch die Zahl der Zwangseinweisungen zurückgehen, was vor allem für die betroffenen Menschen zu begrüßen sei.