SPD im Kreis Osterholz trifft sich zum Kreisparteitag – Vorstandswahlen und Diskussion mit Lars Klingbeil bestimmen den Abend
Osterholz-Scharmbeck, 21.Juni – Die SPD im Kreis Osterholz veranstaltete am 21.Juni ihren Kreisparteitag im ,,Heidkrug‘‘, und knapp 60 Delegierte und einige Interessierte folgten dieser Einladung, um einen neuen Vorstand zu wählen und mit dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zu diskutieren.
Eröffnet wurde der Abend von Tanja Motscha, welche stellvertretend für den gastgebenden Ortsverein Osterholz-Scharmbeck ein kurzes Grußwort hielt, ein Parteitag habe immer ein wenig ,,die Atmosphäre eines großen Familientreffens‘‘ befand Motscha, und tatsächlich konnte man einen lockeren Optimismus spüren.
Anschließend erstattete der alte Vorstand Bericht über die Arbeit der letzten zwei Jahre.
Kreisvorsitzende Christina Jantz-Herrmann sprach von ,,bewegenden und intensiven zwei Jahren‘‘ die vor allem durch die Kommunalwahl 2016 sowie die Bundes- und Landtagswahl 2017 und die zugehörigen Wahlkämpfe geprägt wurden. Erstere bezeichnete Jantz-Herrmann ,,insgesamt als Erfolg, auch wenn wir in einigen Gemeinden Verluste hinnehmen mussten.‘‘ Sie betonte in Bezug auf diese Aussage vor allem die Bedeutung der Mehrheit im Kreistag, welche erfolgreich verteidigt werden konnte.
Dass es der SPD nicht gelang nach der Bundestagswahl weiter ein Mandat im Bundestag inne zu haben sei ,,natürlich enttäuschend‘‘, jedoch sei laut Jantz-Herrmann hier der allgemeine Bundestrend ausschlaggebend gewesen, sie lobte den ,,starken Wahlkampf den wir alle zusammen hier im Kreis gestemmt‘‘ hätten, gerade die vielen Besuche prominenter Parteimitglieder seien in Erinnerung geblieben, als Beispiele hierfür nannte Sie den Besuch des ehemaligen 1.Hamburger Oberbürgermeisters und jetzigen Finanzministers Olaf Scholz oder auch das vom Kreisverein organisierte Zusammenkommen von Bürgerinnen und Bürgern mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil, welches unter seiner Veranstaltungsreihe ,,auf ein Wort‘‘ lief.
Jantz-Herrmann bedankte sich anschließend persönlich bei Jürgen Kuck für seinen Einsatz als Kandidat bei der Landtagswahl, auch wenn es nicht gelungen ist das Direktmandat zu holen, hätte sich die SPD ,,ein starkes Ergebnis in diesem Kreis‘‘ erkämpft, resümierte Sie.
Als Aufgabe für die kommenden zwei Jahre, die sich der neue Kreisvorstand anzunehmen hat, befand Jantz-Herrmann vor allem das inhaltliche Profil der Kreis-SPD zu schärfen, hierzu soll noch im Herbst diesen Jahres ein Antragsparteitag durchgeführt werden, bei dem Inhalte und Forderungen verabschiedet werden sollen, perspektivisch müsse das Ziel laut Jantz-Herrmann sein, diese Punkte aktiv in die Erneuerung der Bundespartei einzubringen.
Intensive Diskussion mit Generalsekretär Lars Klingbeil
Anschließend übergab Jantz-Herrmann das Wort an den als Gast geladenen Generalsekretär der SPD Lars Klingbeil. Nachdem Klingbeil in den ersten Minuten einige persönliche Einblicke in die letzten, durchaus turbulenten, Wochen gewährte, begann er über die vor einigen Wochen vorgestellte Evaluation zu referieren. Diese hatte die Aufgabe den vergangenen Bundestagwahlkampf kritisch zu durchleuchten und zu hinterfragen.
Laut Klingbeil lassen sich die wichtigsten Grundlagen der geplanten Erneuerung stringent aus der genannten Evaluation ableiten. Er unterschied zwischen zwei Ebenen der Erneuerung, auf der einen Seite müsse eine inhaltliche Erneuerung passieren, die SPD muss wieder konkrete Vorhaben entwickeln, muss sich auch trauen die großen Fragen, wie zum Beispiel die nach der Verteilungsgerechtigkeit stellen und darf keine Angst haben mit ihren Lösungen ,,auch mal wem auf die Füße zu treten‘‘.
Anschließend diskutierte der Generalsekretär mit den Anwesenden über die unterschiedlichen Vorstellungen zur Erneuerung, hier wurde deutlich welche Inhalte den zusammengekommenen Genossinnen und Genossen besonders wichtig waren, vor allem Fragen zu den Themen Pflege, Rente und bezahlbares Wohnen sammelten sich schnell. Eine knappe Stunde diskutieren Generalsekretär und Partei miteinander, am Ende wurde die Diskussion ,,unterbrochen, aber auf keinen Fall hier beendet‘‘, da deutlich wurde, dass allein die Frage nach der Erneuerung und den richtigen Weg dorthin einen ganzen Abend füllen würde.
Klingbeil sagte zu, gerne zu weiteren Diskussionen in den Landkreis zu kommen, denn deutlich wurde, die SPD im Kreis Osterholz ist lebendig und Optimistisch.
Der neue Vorstand
Zum Abschluss des Abends wurde noch ein neuer Vorstand für die Kreis SPD gewählt. Der Geschäftsführende Kreisvorstand blieb dabei zum großen Teil bestehen, so wurde nicht nur die Vorsitzende Jantz-Herrmann mit breiter Mehrheit bestätigt, auch ihre Stellvertreter Jürgen Kuck und Tanja Motscha wurden wiedergewählt, genauso wie der Finanzverantwortliche Michael Harjes. Auf der Position des Schriftführers gab es einen Wechsel, so kandidierte Frank Schmidt, der dieses Amt bisher inne hatte, nicht wieder und Fabian Schock wurde von den anwesenden Delegierten zu Schmidts Nachfolger gewählt. Für seine langjährige Vorstandsarbeit wurde Schmidt für die Gartenarbeit ein hochwertiger Spaten von der Kreisvorsitzenden überreicht.
Der Vorstand wird komplettiert durch die Beisitzer Sören Ehrichs, Wilfried Fischer, (Beide Hambergen) Andre Henke (Osterholz-Scharmbeck), Rolf Nordmann (Lilienthal), Elke Schnakenberg (Grasberg), Jonas Wegner (Osterholz-Scharmbeck), Jan Wellbrock (Osterholz-Scharmbeck), Gesa Wetegrove (Worpswede) und Anne Deutsch (Osterholz-Scharmbeck). So sind alle Gemeinden und die Stadt des Landkreises im neuen SPD-Vorstand präsent.
Es kam während der Wahlgänge noch zu weiteren Berichten, so stellten unter anderem die Jusos und die AfB ihre Arbeit der letzten beiden Jahre vor.